Eine kleine Änderung bei Verschreibungen mit großem Benefit fürs Klima
Das Gesundheitswesen ist in Österreich für ca. 7% der CO2 Emissionen verantwortlich, in anderen Ländern zwischen 4% (England) und 10% (USA). Im hausärztlichen Versorgungsbereich verursacht die Verordnung von Medikamenten den größten CO2 Abdruck.
Einen besonders großen Abdruck haben hier Dosieraerosole (DA) zur Behandlung von chronischen Lungenerkrankungen wie Asthma bronchiale oder COPD, vor allem aufgrund der enthaltenen Treibmittel. Das hat die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) veranlasst, eine Leitlinie zur klimabewussten Verordnung von inhalativen Arzneimitteln zu erarbeiten.
Bei den inhalativen Arzneimitteln wird zwischen Dosieraerosolen (DA) und Pulverinhalatoren (= dry powder inhaler, DPI) unterschieden. Die Jahrestherapie mit einem DA verursacht einen größeren CO2 Abdruck als 2 Kurzstreckenflüge von 1000 km, Pulverinhalatoren sind deutlich klimafreundlicher. Viele Patient:innen könnten problemlos auf einen Pulverinhalator umgestellt werden, manche benötigen für eine optimale Therapie aber ein Dosieraerosol. Bei Pulverinhalatoren ist ein ausreichend kräftiger Atemzug erforderlich, um eine wirksame Therapie zu gewährleisten, Dosieraerosole nutzen dagegen Treibmittel, um die wirksame Therapie zu gewährleisten.
Die DEGAM Leitlinie zur klimabewussten Verordnung von Inhalativa, die einfache Entscheidungsbäume zur Umstellung von Patient:innen bietet, finden Sie unter:
https://www.degam.de/leitlinie-s2k-053-059