Hitze

Tatsächlich nehmen Hitzewellen an Häufigkeit und Spitzen auch in Österreich stark zu: In den österreichischen Landeshauptstädten ist in Zukunft eine Verdoppelung bis Verdreifachung der Hitzetage zu erwarten.

Bundesgesundheitsminister Rauch im Vorwort zum nationalen Hitzeaktionsplan 06/2024

Hitze und planetare Gesundheit

Die Folge von Hitzewellen: Erkrankungen und Todesfälle, überlastete Rettungsdienste, überfüllte Notaufnahmen, überbeanspruchtes Gesundheitspersonal.

Laut dem Österreichischen Special Report Gesundheit, Demographie und Klimawandel stellt Hitze die mit dem Klimawandel einhergehende problematischste Änderung für die Gesundheit in Österreich dar. Dies liegt am kontinuierlichen Temperaturanstieg im Sommer, der Zahl der Hitzetage und deren Dauer. Für 2022 wurde die Hitze-assoziierte Übersterblichkeit für Europa mit mehr als 60.000 Personen beziffert; für Österreich wurde dies je nach Studie mit bis zu 419 Hitzetoten beziffert (s. Bericht im ORF bzw. AGES).

Die Häufigkeit und Intensität von Hitzewellen wird durch den Klimawandel weiter zunehmen.

Unser Land, unsere Gemeinden und unser Gesundheitssystem sind nicht ausreichend auf Hitze vorbereitet. Bei einer über Tage andauernden Hitzewelle steigt die Zahl akut Erkrankter und Hilfesuchender und gleichzeitig sinkt die körperliche Leistungsfähigkeit des Gesundheitspersonals aufgrund der Hitzebelastung.

Hitze – das unsichtbare Leiden

Hitze ist vor allem für vulnerable Gruppen lebensbedrohlich. Hierzu gehören Säuglinge, Kleinkinder, Schwangere, ältere Menschen, Patient:innen mit Vorerkrankungen insbesondere Herz-Kreislauf- und psychischen Erkrankungen sowie Personen mit eingeschränkter Mobilität (AGES).

Unter älteren Menschen steigt die Zahl der gesundheitlichen Vorfälle während Hitzewellen an, da mit dem natürlichen Alterungsprozess Durstgefühl und die Fähigkeit zur Thermoregulation abnehmen. Menschen mit Vorerkrankungen der Lunge, der Nieren und des Herzens sind ebenfalls besonders anfällig. Darüber hinaus sind auch Menschen betroffen, die sich aus Gründen sozialer Isolation, ökonomischer Benachteiligung oder einer Tätigkeit im Freien schlecht vor Hitze schützen können (APCC, 2018). Für Hitzschlag sind besonders Jugendliche gefährdet, die höchste Rate tritt bei Burschen zwischen 10 und 19 Jahren auf.

Überraschender Weise gibt es für die Jahre 2002-2020 mehr hitzebedingte Krankenhausaufenthalte in ländlichen Regionen als in städtischen Gebieten. Dies liegt zum einen an der älteren Bevölkerungsstruktur, wird aber auch in Zusammenhang mit häufigeren Aufenthalten im Freien und einer schlechtere Infrastruktur gebracht (vgl. Factsheet GÖG).